Seitdem ich ein Amselnest vor dem Fenster habe, hör' und seh' ich überall Vögel. Ein Hoch auf die selektive Wahrnehmung. Leider zieht das "den-Vögeln-Hinterherschauen" auch blaue Flecken nach sich.
Oder blaue Schilder mit Afro, auf dem gerade noch 'ne Elster saß. Als Verkehrsschildverzierung.

Heute Morgen laufe ich meine gewohnten Runden im Park, da fällt mir eine Gruppe spielender Kinder auf. Links, auf einem größeren Rasenstück, rennen ungefähr 17 Jungs einem Ball hinterher, die Fußballtore bestehen aus Jacken. Etwas abseits spielen 6 Mädchen das gleiche Spiel, nur haben sie weder Torpfosten noch Rasen, auch der Ball scheint früher mehr Luft umschlossen zu haben. Eine Runde später entdecke ich, daß die Mädels ihre Torlinien regelmäßig mit der Hacke nachziehen. Die Jungs streiten sich lautstark, ob spucken und "reingrätschen" weiterhin erlaubt bleiben soll.
Bei Runde 5 endlich wundere ich mich, warum die Kinder nicht in der Schule sind um 10 Uhr in der Früh'.
Dreieinhalb Minuten später erkenne ich die ca. 25jährige Dame, die die letzten sechs Runden SMS-tippend auf der Parkbank saß, als Lehrerin: "[Trillerpfeifenpfiff] -Kommt zusammen! Wir sind fertig! Jetzt ist Große Pause."

Da kann B. sich als Lehramtstudent für Sport und Englisch ja freuen.

Da haben die Viecher wohl den Braten gerochen. Seit ich im Besitz meines WaterWarriors bin, taucht keine Taube mehr in Nestnähe auf oder bietet mir sonst einen Grund, sie zu durchnässen.

Hätte nicht gedacht, daß ich auch mal in die Position komme, Abschreckung durch Aufrüstung Drohung gutzuheißen. Und dann Lust zu bekommen, das Spielzeug doch mal auszuprobieren. Wie der Mann im Sessel eines ovalen Büros in einem weißen Haus.
Mit zwei verschiedenen Biografien zu George W. Bush habe ich mich in der letzten Stunde auseinandergesetzt.
Hier die bereinigte offizielle Version, dagegen dort eine recht moderate und vollständig erscheinende Fassung bei den Verrückten von rotten com.

Die Tatsache, daß George W früher gesoffen hat, sich vor Vietnam drückte und dank Daddy als Betrüger davonkam, weckt sicher keine schlafenden Hunde. Was mich aber nachdenklich stimmte, war folgender Absatz der WhiteHouse-Biografie:

On the morning of September 11, 2001, terrorists attacked our Nation. Since then, President Bush has taken unprecedented steps to protect our homeland and create a world free from terror. He is grateful for the service and sacrifice of our brave men and women in uniform and their families. The President is confident that by helping build free and prosperous societies, our Nation and our friends and allies will succeed in making America more secure and the world more peaceful.

Hallo? Der elfte September ist also schon fester Bestandteil seiner Biografie (immerhin 80von400 Wörtern, 20%), wörterzählend leg ich noch was nach:
Die ersten und wilden 30 Jahre werden durch gerade mal 60 Wörter repräsentiert, 15%.
Da weiß ich jetzt auch nicht weiter.

Garden State gesehen und gehört. Ich will den Soundtrack. Ein nettes Filmchen über einen sich später verliebenden und zur Beerdigung seiner Mutter heimkehrenden jungen Schauspieler, der einfach mal sein Lithium und sonstige Psychopharmaka absetzt. Was eigentlich gar nicht zu empfehlen ist. Der Film ist es dafür um so mehr. Vorausgesetzt, man kann ignorieren, den Hauptdarsteller (&Autor&Regisseur) Zach Braff aus "Scrubs - die Anfänger" zu kennen.
Den passenden Blog zum Film gibt' auch:
www2.foxsearchlight.com/gardenstate/blog

Auf dem Heimweg kam dann eine Frage an die richtigen Cineasten auf: Es gibt doch einen feststehenden Begriff für Filme, deren Buch, Regie und Hauptrolle von einer Person ist? So wie hier Garden State (wie hat er Nat Portman nur zum Mitspielen überredet?) oder damals Matt Damon mit "Good Will Hunting". Gibt's noch mehr?
Mal selber schauen. Irgendwann hatte ich den Videohound auf meinem Palm. Hoffentlich hat er das letzte Backup überlebt, der (Video)Hund.